Anhalt-Bitterfeld anno 2038

Ein Blick in die Zukunft - Teil 1

Wir schreiben das Jahr 18 nach dem offiziellen Einläuten des Strukturwandels in Anhalt-Bitterfeld als Teil des Mitteldeutschen Braunkohlereviers. In meinem Blogbeitrag werfe ich einen Blick auf den Landkreis im Jahr 2038 und veranschauliche, wie sich die verschiedenen Lebensbereiche seit dem Ausgangsjahr 2020 verändert haben.
Schaue ich auf die Anfänge des Kohleausstiegs und den damit angestoßenen Strukturwandel zurück, so kommt es mir vor, als sei dies schon eine Ewigkeit und nicht gerade einmal 18 Jahre her. Anhalt-Bitterfeld hat sich in den letzten Jahren in hohem Tempo hin zu einem wirtschaftlich starken, energetisch autarken und gesellschaftlich heterogenen Landkreis entwickelt. Aber lesen Sie in den kommenden drei Teilen selbst, was sich hier in den verschiedenen Lebensbereichen der Menschen ereignet hat. Im ersten Teil meines Blogbeitrages geht es um die Bereiche Wirtschaft, Wissenschaft und Klimaschutz.

Wirtschaft und Wissenschaft

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat sich in den zurückliegenden Jahren wirtschaftlich prächtig entwickelt. Der allgemeine Aufwärtstrend hat weiterhin angehalten. Zahlreiche neue Unternehmen u.a. aus den Bereichen Elektromobilität, Wasserstoff und künstlicher Intelligenz haben sich hier niedergelassen. Durch eine enge Verzahnung mit der Wissenschaft vor Ort werden auch weiterhin Innovationen geschaffen. Unsere Wirtschaft ist Vorreiter im Bereich der Klimaneutralität. Obwohl wir erst das Jahr 2038 schreiben, sind die meisten hiesigen Unternehmen schon heute in ihren gesamten Wertschöpfungsketten klimaneutral. Die EWG wird auch in Zukunft Unternehmen, Politik und Gesellschaft bei der weiteren Transformation begleitend zur Seite stehen.
Auch die bei uns seit jeher ansässige Chemiebranche hat sich weltweit zu den führenden Unternehmen im Bereich grüner Industrie entwickelt. Einst CO2-intensive Verfahren laufen mittlerweile dank erneuerbaren Quellen umweltfreundlich ab.
Beim durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen hat der Landkreis vor allem seit dem Jahr 2030 stark aufgeholt und liegt nun bundesweit betrachtet im Mittelfeld. Durch den Dreierkanon aus ökonomischer, ökologischer sowie sozialer Nachhaltigkeit ist es der heimischen Wirtschaft gelungen, sich zu einer beliebten Arbeitsregion zu entwickeln. Das noch vor wenigen Jahren dominierende Thema des Fachkräftemangels spielt heute keine Rolle mehr. Dank einer vorausschauenden Planung konnte ein messbarer Zuzug aus dem In- und Ausland generiert werden.
Neben der erlangten Klimaneutralität der Unternehmen, hat auch der Kreislaufgedanke in die Wirtschaft Eingang gefunden. Somit können regionale Wertschöpfungsketten weiter ausgebaut werden, was wiederum der Gesamtregion zur weiteren positiven Gesamtentwicklung verhilft.

Klimaschutz

Das Thema Klimaschutz hat den Landkreis und damit uns als EWG in den zurückliegenden Jahren auf vielfältige Weise beschäftigt. So wurde schon frühzeitig umfangreich gehandelt, um die deutschen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Da die Böden in Anhalt-Bitterfeld sehr fruchtbar sind, wird mit der Ressource Land besonders schonend umgegangen. Durch die zunehmende Trockenheit der letzten Jahre, brauchte die Landwirtschaft neue, innovative Ideen. So werden Flächen nun teilweise doppelt genutzt. Zum einen durch die Landwirtschaft, zum anderen zur Energiegewinnung. Positiver Nebeneffekt ist hierbei auch die Schaffung von zusätzlichen Schattenräumen, welche für Pflanzen, vor allem in den Sommermonaten, bessere Lebensbedingungen ermöglichen.

Auch die Landschaft hat sich stark verändert. So wurde durch die Pflanzung von Büschen, Bäumen und Hecken die Speicherung von Wasserreserven im Boden erreicht. Zudem werden durch die Bepflanzung starke Winde in ihrer Intensität gebremst, die fruchtbaren Boden in der Vergangenheit wegwehten. Außerdem wurden infolge der zunehmenden Wasserknappheit Verfahren entwickelt, Regenwasser noch effizienter einzusammeln und dieses der Landwirtschaft an anderer Stelle wieder zuzuführen. Beispielsweise versorgen dezentrale Regenauffangbecken die Landwirtschaft in wasserärmeren Zeiten. An dieser Stelle möchte ich einmal meine Überraschung zum Ausdruck bringen, welche kreativen Ansätze im Laufe der Zeit entstanden sind, um mit der Trockenheit fantasievoll umzugehen!

Anhalt-Bitterfeld hat in den vergangenen 18 Jahren große Anstrengungen unternommen, den deutlich spürbaren Klimawandel in den Griff zu bekommen. Starkregenereignisse aber auch länger anhaltende Trockenphasen sind leider zur Normalität geworden. Aus der Not wurde hier allerdings eine Tugend. Der Landkreis ist heue Vorreiter in den Themenfeldern Klimawandel, Anpassung an die Trockenheit und flächensparendes Wirtschaften.

In Teil 2 meines Blogbeitrages geht es um die Themenfelder Energie und Mobilität. Ich werfe einen Blick auf die verschiedenen Energieträger und zukünftige Mobilitätsgewohnheiten in Anhalt-Bitterfeld. Beispielsweise geht es um die Frage, wie auch der ländliche Raum abseits des Privat-PKW für alle Menschen angeschlossen werden kann.